Die Marke Moncler
Der ursprünglich aus Monestier-de-Clermont stammende René Ramillon gründete 1952 ein Outdoor-Unternehmen, welches auf wattierte Schlafsäcke, Camping-Zelte und gefütterte Anoraks fokussiert war. Er leitete den Namen der Marke Moncler von seinem Heimatort ab und startete so mit einem kleinen Sortiment in einer Zeit, in der immer mehr Menschen der breiten Gesellschaft in den Urlaub fuhren. Der Bergsteiger Lionel Terray regte 1954 den Verkauf von Jacken an. Unter dem Namen ’Moncler pour Lionel Terray’ stellten sie eine Reihe von Produkten für extrem kalte Klimazonen her, darunter auch die heute so begehrten Moncler Daunenjacken. Die Jacken wurden für den Einsatz bei Expeditionen entwickelt, wie die Erstbesteigung des K2, dem zweithöchsten Berg der Erde. Als im Jahre 1968 die Winterspiele in Grenoble in Frankreich stattfanden, durfte Moncler das französische Alpin Ski-Team ausstatten. Die Bekanntheit des Unternehmens stieg vor allem auch durch die zu der Zeit zunehmende Bedeutung des touristischen Wintersports an.
Ende der neunziger Jahre steckte das traditionsreiche Unternehmen in einer Identitätskrise. Bereits im Jahr 1993 hatte die italienische Pepper Industries S.p.A. die Mehrheit an Moncler übernommen und wenige Jahre später den italienischen Unternehmer Remo Ruffini als Creative Consultant eingestellt. 2003 übernahm Remo Ruffini die Führung des nahezu bankrotten Unternehmens Moncler. In den folgenden Jahren transformierte Ruffini das Label. Es wurden moderne Variationen der traditionellen Moncler Daunenjacken mit Materialien und Stoffen, die der Mode entsprachen, entwickelt. Ein ganzjähriges Sortiment, das sowohl für die Skipiste als auch für die Großstadt geeignet war, machte Moncler zu einer Lifestyle-Marke. Der Fokus lag nun weniger auf praktischer Funktionskleidung und wurde stattdessen auf modische Sportswear für den Winter gelegt. Remo Ruffini ersetzte Sportgeschäfte als primären Vertriebskanal von Moncler durch eigene Boutiquen und luxuriöse Warenhäuser, wie Unger in Hamburg.
Das Produktportfolio wurde seit den Anfangsjahren des Unternehmens stark erweitert. Neben Oberbekleidung gibt es bei Moncler umfangreiche Ready-to-wear Kollektionen, Schuhe und Accessoires. Auch das Moncler Logo hat sich im Laufe der Unternehmensgeschichte weiterentwickelt. Als die französische Nationalmannschaft 1968 in Moncler-Trikots eingekleidet wurde, entschied sich das Label neben dem stilisierten Mont Aiguille einen gallischen Hahn, ein Symbol Frankreichs, ins Moncler Logo zu integrieren. Auch das Gewicht der Moncler Mäntel hat sich stark verändert. Der einst 1,5 kg schwere Anorak wiegt heute federleichte 150 g.
Monclers Experimentierfreudigkeit und Einfallsreichtum wird seit 2018 immer wieder aufs Neue durch das Projekt Moncler Genius bewiesen. Regelmäßig entwerfen bekannte Designer individuelle Kollektionen für die italienische Daunenjacke-Marke und stellen damit den Status Quo in Frage. 2020 sorgte die Kollektion von Valentino-Designer Pierpaolo Piccioli für viel Aufmerksamkeit. Die an Haute-Couture-Kleider erinnernden Moncler Daunenmäntel waren in aller Munde. So revolutioniert das Unternehmen des Moncler Gründers René Ramillon auch mehr als 70 Jahre später noch die Modebranche. Mehr Erfahren
